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Trio 21meter60 gewinnt OPUS-KLASSIK

Trio 21meter60 gewinnt OPUS-KLASSIK

Das Trio 21meter60 gewinnt einen OPUS-KLASSIK 2022 in der Kategorie „Kammermusikeinspielung des Jahres“. 

Mit dabei sind auch zwei rheinland-pfälzische Tubisten. Geschäftsführer Jan Epp hat sich mit Steffen Schmid und Constantin Hartwig getroffen, um über den großartigen Erfolg zu sprechen und um Glückwünsche des Landesmusikverbandes entgegenzubringen. 

Frage: Wie fühlt ihr euch nach diesem Erfolg?

Constantin

Schlichtweg fantastisch! Wir hatten bisher zwar schon viel positive Resonanz auf unsere Konzerte und unsere CD bekommen, doch dass wir nun eine unabhängige Jury weit über die Kreise des Blechbläserfachs hinaus überzeugen konnten, ist ein wirklich schönes Gefühl! Noch nie gab es so viele Bewerbungen für den OPUS KLASSIK, weswegen wir wirklich glücklich sind, dass wir als Preisträger ausgewählt worden sind!

 

Steffen

Ja, absolut! Vor allem wenn man bedenkt, dass wir ein noch recht junges Ensemble sind – wir spielen erst seit 2016 zusammen. Und natürlich ist die Tuba auch nicht das erste Instrument an das man bei dem Stichwort „Kammermusik“ denkt. Umso schöner, dass unser Schaffen mit so einem renommierten Preis belohnt wird!

Frage: Könnt ihr das Erlebnis bei der Verleihung beschreiben?

Constantin

Das Erlebnis war sehr besonders, da von uns bisher keiner auf einer Veranstaltung war, die damit begonnen hat, dass man ein Zeitfenster zugewiesen bekommen hat, wann man auf dem „Roten Teppich“ erwartet wird! Das passiert natürlich nicht alle Tage, wodurch es wirklich ein einzigartiges Erlebnis war.

Steffen

Ja, einfach ein ganz besonderes Gefühl, so im Rampenlicht zu stehen. Ich muss zugeben, dass bei so vielen Kameras und Mikros schon eine große Nervosität mit dabei war. Aber es war ein ganz toller Abend und hat total Spaß gemacht in so einem besonderen Rahmen spielen zu dürfen.

 

Frage: Wie habt ihr erfahren, dass ihr Preisträger seid?

Constantin

Das war ein wirklich überraschender Anruf aus dem Nichts! Völlig unerwartet wurden wir von unserem Label GENUIN kontaktiert, die uns verkündet haben, dass wir für unsere CD „nothing but tuba“ mit dem OPUS KLASSIK ausgezeichnet werden. Da wir überhaupt nicht wussten, dass GENUIN unsere CD eingereicht hatte, war das eine totale Überraschung und wir konnten das zu Beginn noch gar nicht glauben!

Frage: Seid ihr noch mit eurem Heimatverein in Kontakt? 

Constantin

Ja, immer noch sehr regelmäßig! Leider kann ich nur noch selten selbst mitspielen, da die Entfernung mittlerweile sehr groß geworden ist, doch wegen der Tatsache, dass sehr viele Personen aus meiner Verwandtschaft in unserem Blasorchester in Meckenheim spielen und ich noch immer Mitglied in unserem Verein bin, bekomme ich sehr viel mit und wenn es der Kalender zulässt und ich in der Pfalz bin, dann spiele ich so gerne mit wie eh und je!

Steffen

Bei mir leider nein. Ich bin einfach viel zu selten in der Pfalz und finde nicht die Zeit dazu aktiv mitzuwirken. Ich wollte das ganz oder gar nicht. Deshalb bin ich auch kein Mitglied mehr in meinem Musikverein. Bewundere es aber total, wenn andere das schaffen ihrem Verein trotz sehr weiten Distanzen die „Treue zu halten“.

Frage: Welchem Einfluss hatte der Musikverein auf euren Werdegang?

Steffen

Ich denke sowohl bei Constantin und mir als auch bei Fabian war der Einfluss gewaltig!In meinem Fall war nicht nur meine ganze Familie musikalisch als auch organisatorisch im Verein sehr aktiv, sondern unser Dirigent (Josef Prechtl) war selbst auch Berufstubist. Somit hatte ich das Glück, von Anfang an einen fantastischen Lehrer auf der Tuba zu haben.

Constantin

Den gewaltigen Einfluss kann ich nur bestätigen! Ohne unseren Musikverein hätten meine Eltern nicht in dem hohen Maße Musik gemacht und so spielerisch und mit einer derartigen Normalität Musik in unsere Kindheit integriert, wodurch wir erst den Zugang zur Musik bekommen haben, um dann später das Hobby zum Beruf zu machen.

Trio 21meter60

Bei dem ungewöhnlichen Namen „Trio 21meter60“ handelt es sich um ein aus drei Tubisten bestehendes Ensemble, das sich im Jahr 2016 im Rahmen der Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler (BAKJK), einem Förderprogramm des Deutschen Musikrats, gegründet hat.

Dem Ensemble gelang in seiner ersten Konzertsaison die große Überraschung, mit dieser bisher völlig unbekannten Formation bundesweit über 35 Konzerte zu spielen und die Zuhörer zu begeistern.

Die jungen Musiker haben sich zur Aufgabe gemacht, Vorurteile über ihr Instrument aus dem Weg zu räumen und zu beweisen, dass man mit drei Tuben kammermusikalisch musizieren kann. Dem Ideenreichtum ist hierbei keine Grenze gesetzt: In originellen Eigenarrangements reizt das Ensemble die Möglichkeiten der Tuba aus und schöpft dabei aus dem gesamten Repertoire der letzten 500 Jahre. Bekanntes in neuem Rahmen, Ernstes ganz spielerisch, seriöses Auftreten mit Augenzwinkern – eine Gratwanderung, die den drei Tubisten meisterhaft gelingt.

Neben bedeutsamen Kooperationen mit dem Deutschen Musikrat, der Buffet Crampon Deutschland GmbH und dem Deutschen Tubaforum e. V. ist das Ensemble regelmäßig bei renommierten Festivals wie dem Schleswig-Holstein Musik Festival oder dem Nieder-Mooser-Konzertsommer zu Gast.
Ein stetiges Bestreben ist für das Trio 21meter60, das Repertoire für drei Tuben durch eigene Arrangements oder Auftragskompositionen ständig zu erweitern.

Die Presse gibt dem Konzept des Ensembles recht, wenn sie schreibt: „Bravo – weiter so!“

 

Steffen Schmid, 1988 in der Südpfalz geboren, begann sein Studium 2007 an der Hochschule für Musik Saar bei Prof. Ralf Rudolph und wechselte später zu Prof. Stefan Heimann und Stefan Ambrosius nach Stuttgart, wo er seinen Bachelor 2013 mit Auszeichnung abschloss. Weitere Studien bei Prof. Andreas Hofmeir am Mozarteum Salzburg runden seine Ausbildung ab.

Nach einem Jahr als Praktikant im Orchester der Stuttgarter Oper wurde Steffen mit der Spielzeit 2011/12 als Tubist im Bayerischen Staatsorchester engagiert.

Aushilfstätigkeiten führten ihn zu namhaften Orchestern wie der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, den Münchner Philharmonikern, den Bamberger Symphonikern, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks oder dem hr-Sinfonieorchester. 2017 und 2019 war Steffen Mitglied des Festspielorchester der Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth. Er gastiert regelmäßig bei German Brass und ist Mitglied des Ensembles OperaBrass, den Blechbläsern der Bayerischen Staatsoper.

Solokonzerte spielte Steffen mit der Kurpfalzphilharmonie Heidelberg, dem LandesJugendBlasOrchester Rheinland-Pfalz, der Erzgebirgischen Philharmonie Aue und mit ATTACCA, dem Jugendorchester des Bayerischen Staatsorchesters.
2016 wurde er mit dem Stipendium des Deutschen Musikwettbewerbs ausgezeichnet.

Als Dozent unterrichtete Steffen u.a. am Orchesterzentrum NRW oder bei der Lieksa Brass Week in Finnland. Nachdem er Lehrbeauftragter für Tuba am Leopold-Mozart-Zentrum Augsburg war, ist Steffen seit 2019 in gleicher Position an der Hochschule für Musik und Darstellenden Kunst Stuttgart tätig.

Constantin Hartwig, 1992 in Neustadt an der Weinstraße geboren, erhielt mit 13 Jahren den ersten Unterricht bei seinem Vater Rainer Hartwig. Ein Jahr später wechselte er zu Prof. Ralf Rudolph, bei dem er ein Jungstudium an der Hochschule für Musik Saar absolvierte, bevor er 2012 das reguläre Studium an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover bei Prof. Jens Bjørn-Larsen antrat.

Im Jahr 2016 wurde Constantin sowohl als Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbs als auch des Internationalen Aeolus Bläserwettbewerbs ausgezeichnet, woraufhin seine Debüt-CD Klischee ade beim Label GENUIN veröffentlich wurde. Seitdem spielt Constantin bundesweit Solo-Konzerte mit seiner Klavierpartnerin Maria Lebed oder Orchestern wie dem SWR Symphonieorchester, dem Beethoven Orchester Bonn, den Düsseldorfer Symphonikern und dem Krakow Philharmonic Orchestra.

Seit 2022 ist Constantin Hartwig Solo-Tubist der Sächsischen Staatskapelle Dresden, nachdem er einen Zeitvertrag bei den Dortmunder Philharmonikern und Akademiestellen an der Bayerischen Staatsoper und der Sächsischen Staatskapelle Dresden hatte. Aushilfen führten ihn außerdem zu den Orchestern der Rundfunkanstalten des HR, des WDR, des BR, des RBB und den Opernhäusern in München, Berlin, Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf und Duisburg.

Constantin erhielt Stipendien des Deutschen Musikwettbewerbs, der Dieter Kissel-Stiftung, der Jürgen Ponto-Stiftung, der Villa Musica Rheinland-Pfalz, der Deutschen Stiftung Musikleben sowie der Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz.

Neben dem Triospiel geht Constantin seiner Begeisterung für gepflegte Kammermusik als Mitglied des Quintetts LJO-Brass oder als regelmäßiger Gast bei German Brass und Salaputia Brass nach. In seiner verbliebenen Zeit arrangiert er mit Leidenschaft für Blechbläserbesetzungen aller Art.