Landesversammlung
Ideen für die Zukunftssicherung der Musikvereine
Landesmusikverband tagte in Kell am See
Die Zukunftssicherung der Musikvereinigungen in Rheinland-Pfalz stand im Mittelpunkt der Landesversammlung 2014 des Landesmusikverbandes, die in Kell am See stattfand. Zwar herrscht in fast 70 Prozent der mehr als 820 Mitgliedsvereine Zufriedenheit mit der derzeitigen Situation – dennoch: Der demografische Wandel macht sich bemerkbar. In einigen Musikvereinen tauchen Nachwuchsprobleme auf. Außerdem bereitet es immer mehr Mühe, Vorstandsposten zu besetzen.
Konstruktiv und mit Ideen setzten sich die rund 180 Delegierten der Mitgliedsvereinigungen, die Landrat Günther Schartz als Präsident des Landesmusikverbandes begrüßte, mit dem Thema auseinander. Die Journalistin und SWR-Redakteurin Sabine Fallenstein forderte in ihrem Vortrag „Dicke Backen, junge Ohren? (Blas-)Musikförderung auf dem Prüfstand“ die Verantwortlichen in der Laienmusikszene auf, die Öffentlichkeitsarbeit in den Musikvereinen zeitgemäßer zu gestalten und verstärkt auf die Medien zuzugehen. Eine besondere Anziehungskraft müsse geschaffen werden, damit Kinder und Jugendliche für diese Art von Musik und Tradition begeistert werden und die Vereine für einen gewissen Zeitraum unterstützen.
Viele Jugendliche würden mit Beginn der Ausbildungszeit bzw. des Studiums den Heimat-Musikverein verlassen. Aber auch die aktiven Senioren bzw. Best-Ager stellten künftig einen großen Anteil der Gesellschaft, die für die Blasmusik motiviert werden sollten. Gemeinsames Musizieren könne aus der Vereinsamung helfen, indem es soziale Kontakte schaffe und so auch dazu beitragen könne, Verluste zu verarbeiten. So könne aus der entspannenden Feierabendbeschäftigung auch ein regelrechtes Heilmittel werden, erläuterte die Referentin.
In der Versammlung wurde deutlich, dass bei der Jugendarbeit verstärkt Kooperationen mit Ausbildungspartnern gewünscht werden – so gebe es zu wenige Kooperationen mit Realschulen und Gymnasien. Diese Zusammenarbeit sei noch ausbaufähig und sollte von beiden Seiten angegangen werden.
Um die Bereiche „Jugend- und Öffentlichkeitsarbeit“ zu verstärken, wurden drei Arbeitskreise Jugendarbeit/Schule, EDV/Internet und Öffentlichkeitsarbeit/Vereinsmanagement gegründet. Versierte Ehrenamtliche können hier mitwirken, Interessierte werden gebeten, sich in der LMV-Geschäftsstelle, Tel. 06502/9360157, E-Mail: lmv.rlp@t-online.de zu melden.
Die Landesversammlung war mit symphonischer Blasmusik vom Musikverein Kell am See unter der Leitung von Klaus Thomas Massem eröffnet worden. Präsident Günther Schartz begrüßte die Delegierten, Vertreter aus Wirtschaft und Politik sowie außerdem zahlreiche interessierte Musikerinnen und Musiker aus den Mitgliedsvereinigungen.
Bei den Wahlen wurde Günther Schartz als Präsident wiedergewählt. Weitere Wahlergebnisse: stellvertretender Präsident für die Region Koblenz Hermann Josef Esser (Wiederwahl), stellvertretender Präsident für die Region Rheinhessen-Pfalz Bernhard Welsch (Wiederwahl), stellvertretender Präsident für die Region Trier Norbert Sartoris (Neuwahl), Landesmusikdirektor Bernd Gaudera (Wiederwahl), stv. LMD für die Region Rheinhessen-Pfalz Gerald Lambert (Wiederwahl), stv. LMD für die Region Trier Rudolf Kronenberger (Wiederwahl), Beauftrager für das Spielleutewesen Hermann Josef Esser (Wiederwahl), Beisitzer Hubert Latsch (Wiederwahl), Beisitzer Ernst Schiel (Wiederwahl), Beisitzer Josef Freichels (Neuwahl), Kassenprüfer Edgar Kropp und Adolf Rau (beide Wiederwahl).
Am Tag zuvor hatten bereits das Präsidium und der Landesvorstand des Landesmusikverbandes getagt.
Der Landesmusikverband Rheinland-Pfalz e. V. ist der Zusammenschluss von Blasorchestern, Spielleute- und Fanfarenzügen sowie anderen Volksmusikgruppen. In 823 Mitgliedsvereinen musizieren über 34.000 Musikerinnen und Musiker. Unterstützt werden diese Aktiven von rund 65.500 fördernden Mitgliedern. Die Landesversammlung findet alle zwei Jahre statt.